Da wir auch dessen Vielfalt und Kreativität feiern, stellen wir die kuriosesten Weihnachtstraditionen aus Spanien und Lateinamerika vor.
Spanien
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Sorteo del Gordo – Der Dicke, die große Weihnachtsverlosung. Im Vorfeld kauft man einen Losanteil, meistens ein Zehntellos, ein décimo; jeder Am 22. Dezember wird beim Sorteo Extraordinario de Navidad die Gewinnerlose gezogen. Die Kinder aus dem Madrider Heim San Ildefonso singen die Nummern der siegreichen Lose.
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Día de los Santos Inocentes – Tag der unschuldigen Kinder. Entspricht in Deutschland dem 1. April – am 28. Dezember werden alle möglichen Späße und Scherze getrieben.
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Zwölf Trauben. Am Silvester zu Mitternacht isst man zu den zwölf Glockenschlägen der Uhr an der Madrider Puerta del Sol zwölf Trauben. Wenn Sie das schaffen, ist Ihnen das Glück während der zwölf folgenden Monate hold.
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Katalonien: Das kleine Scheißerchen (El Caganer oder Caganet). Eine Krippenfigur mit heruntergelassenen Hosen in der Position des Darmentleerens gilt in Katalonien als Glücksbringer.
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Baskenland: Der Olentzero. Die baskischen Kinder addressieren ihre Wunschzettel an den Olentzero, den Weihnachtsmann, der die traditionelle baskische Tracht trägt.
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Aragón: El Tronco de Nadal – Aragonien: Der hohle Weihnachtsbaumstamm. In Aragonien kommen die Geschenke aus einem hohlen Baumstamm. In den Häusern wird ein hohles Baumstück hingelegt mit einem Gesicht und in eine Decke gehüllt. Der Hohlraum füllt sich bis zum 24. oder 25. Dezember mit Süßigkeiten und Geschenken.
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Belenes vivientes – Krippenspiele. In vielen Dörfern und Städten führen die Menschen Krippenspiele auf. Am bekanntesten sind die von Buitrago de Lozoya (Madrid) und Arcos de la Frontera (Cádiz).
México
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Posadas – Die Herbergssuche. Ab dem 16. Dezember, neun Tage lang wird die Herbergssuche von Maria und Josef nachgestellt. Die Menschen treffen sich jeden Abend in einer anderen Wohnung zum Singen, Feiern, Essen, und die Kinder freuen sich auf die Piñatas.
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Das Haus ausfegen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres wird das Haus ausgefegt (“barrer la casa”) als Zeichen der Sauberkeit – der Schmutz des alten Jahres soll verschwinden.
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El guajolote – Truthahn. Truthahn, ein klassisches Weihnachtsgericht in Mexiko. Das Wort “guajolote” entstammt der Aztekensprache Náhuatl und bedeutete “großes Ungeheuer”.
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La Noche de Rábanos – Die Nacht der Rettiche. Im südmexikanischen Oaxaca gilt die Nacht vom 23. Auf den 24. Dezember als Nacht der Rettiche. Bei diesem Volksfest bauen Gärtner und Blumenzüchter aus Pflanzen und verschiedenen Gemüsen hübsche Figuren.
Venezuela
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Skaten in Caracas. Am 24. Dezember sind die großen Avenidas in Caracas für den Autoverkehr gesperrt – Straße frei für Skater und Radfahrer. Dazu gibt es Weihnachtsmusik und Essensstände.
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Pan de jamón – “Schinkenbrot”. Eine typische Weihnachtsspezialität: Kochschinken, grüne Oliven und Rosinen werden in einen Teig eingerollt und gebacken.
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Locos und Locainas. Der 28. Dezember ist auch in Venezuela Tag des Schabernacks: Männer verkleiden sich als Frauen und Frauen als Männer, die Kinder als Erwachsene und Erwachsene als Kinder – ein Volksfest mit viel Musik.
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La Quema del Año Viejo – Verbrennen des Alten Jahres. Am 31. Dezember wird eine Figur oder eine Puppe verbrannt, die alles Schlechte des zu Ende gehenden Jahres verkörpert. Das Feuer verspricht Glück und Wohlstand fürs neue Jahr.
Peru
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Schwarze Weihnacht in Südperu. Großes afroperuanisches Weihnachtsfest in Südperu mit Tänzen, Gesang und Musik, wobei traditionelle Instrumente wie die Quijada de Burro (Eselskiefer) und der Cajón den Rhythmus vorgeben.
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Santurantikuy: La venta de los santos – Verkauf der Heiligen. Kunsthandwerker aus ganz Peru stellen auf dem Weihnachtsmarkt Santurantikuy in Cuzco ihre Kreationen aus. Der Markt wird am 24. Dezember eröffnet. Eine beliebte “Jesusfigur” ist das “Niño Manuelito”.
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Aus Kokablättern die Zukunft lesen. In den Anden ist es Tradition, dass in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember nach Mitternacht die Menschen aus Kokablättern lesen, was die Zukunft bringen wird.
Argentinien
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Rosafarbene Unterwäsche. Am 24. Dezember beschenken sich die Frauen untereinander mit rosafarbener Unterwäsche, die am 25. erstmals als Symbol der Fruchtbarkeit getragen wird. Dasselbe am 31. Dezember, damit das Neue Jahr Glück und Wohlstand bringt.
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Vitel Toné. Auf der Südhalbkugel fällt Weihnachten in den Sommer, sodass auch kalte Gerichte zu den Spezialitäten zählen. Eines davon ist Vitel toné, einer Art Kartoffelsalat mit Ei und Tunfisch. Eine andere Tradition – nicht nur zu Weihnachten – sind die Asados, das gemeinsame Grillen.
Guatemala
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La Quema del Diablo – Verbrennen des Teufels. Am 7. Dezember um 18 Uhr bringen die Leute alte unbrauchbare Dinge, die das Schlechte symbolisieren, auf einen gigantischen Scheiterhaufen, gekrönt von einer Figur oder Puppe, die den Teufel darstellt. Nach dem Verbrennen fegen die Menschen ihr Heim und waschen alles mit Weihwasser, damit der Teufel auch sicher wieder in der Hölle verschwindet.
Ecuador
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Novena de Aguinaldos – Neun Gebetstage vor Weihnachten. Vom 16. bis 24. Dezember, neun Tage lang, treffen sich die Menschen zu den Gebetstagen. Trotz des religiösen Ursprungs ist es heute vor allem ein Anlass für die Familie und Freunde, sich zu treffen und gemeinsam Zeit zu verbringen.
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Mit einem Koffer das Haus verlassen. Damit das Neue Jahr gut beginnt, verlässt man am 31. um Mitternacht mit einem Koffer das Haus und dreht eine Runde um den Block. Zweck: Im kommenden Jahr soll es zu einer schönen Reise kommen.
Kolumbien
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La Noche de las Velitas – Die Nacht der Kerzen. Weihnachtsfeierlichkeiten beginnen am 7. Dezember mit der Noche de las Velitas. Die Familien treffen sich mit Kerzen und Lampions vor der Tür, sodass die Jungfrau Maria den Weg zu ihren Häusern findet und sie segnen kann. Festliches Ambiente, typische Süßigkeiten und viel Musik: Salsa, Vallenato und Cumbia.
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Tamales – Maispasteten mit Fleischsoße. In Kolumbien gehören wie anderenorts in Lateinamerika die Tamales zum weihnachtlichen Speiseplan. In Kolumbien werden die Maispasteten mit Rind-, Schweine- oder Hühnerfleisch gefüllt und in Bananen-, Mais- oder Bijaoblättern gegart. In jedem Land Lateinamerikas gibt es zahlreiche Tamales-Versionen und Rezepte.